Bei diesem EFH mit Terrassenüberdachung und Garage bei Ibbenbüren, einer kleinen Stadt zwischen Münster und Osnabrück, sind die Statik mit Positionsübersicht und die notwendigen Bewehrungspläne erstellt worden.
Frontansicht Terrasse mit Überdachung Seitenansicht mit Garage
Das Architektenbüro ZWO-Architekten hat den Auftrag vergeben. Da alle Pläne und Unterlagen umgehend zur Verfügung standen, konnte die Statik für das EFH innerhalb von zwei Wochen realisiert werden.
Projektbeschreibung
Dieses neu erbaute EFH hat zwei Vollgeschosse mit einem Zeltdach, Terrassenüberdachung und einer Garage, ist aber ohne Keller geplant worden. Im obersten Geschoss ist eine Holzbalkendecke verbaut. Ein Vordach zum Schutz vor Regen und anderen Witterungen wurde beim Hauseingang, als auch bei der Garage, berücksichtigt.
Weitere Eckpunkte dieses wunderschönen Einfamilienhauses sind – vor allem aus statischer Sicht – die tragende Bodenplatte mit Frostschürze, die Eckfenster mit einer schlanken Stütze (diese verschwinden somit in der Fensterverkleidung), der Spitzboden zu Lagerzwecken und die Filigrandecken. Während bei der Bodenplatte des Hauses/der Garage die Bewehrungspläne mit einer oberen und unteren Lage erstellt worden sind, wurden bei den Decken nur die obere Lage gezeichnet, da die untere Lage bei Filigrandecken schon ab Werk bewehrt ist.
Statische Eckpunkte
Im Erdgeschoss sind wenige tragende Elemente verbaut worden, damit eine offene Küche den modernen Charakter des Hauses formen kann. Ein Unterzug – d. h. ein in die Decke integrierter Stahlbeton-Balken zur Lastweitergabe an die Außenwände – war aus optischen Gründen ebenfalls nicht gewünscht und auch vom Architekten nicht vorgesehen. Die Lasten, die von oben kommen, landen als Linienlast auf der Erdgeschossdecke und werden von dieser getragen bzw. an die jeweiligen Außenwände und tragenden Innenwände übertragen. Durch die Holzbalkendecke im Obergeschoss ist das Gewicht/Last jedoch überschaubar. Deshalb musste die Decke nicht wesentlich verstärkt werden.
Bei dem in der Decke integrierte Vordach ist besonders der Wärmeschutz zu beachten. Das Außenbauteil muss von dem Inneren getrennt sein, so dass die Kälte nicht ins Hausinnere zieht. Es wurde hierbei Schöck Isokorb als Lösung gewählt.
Das Dach hat eine Neigung von 28°. Damit werden die Auflagen der Bauordnung für das Baugebiet erfüllt. Die damit einhergehenden Schrägen bringen horizontale Lasten auf die Außenwand. Um den Druck und eine Spreizung des Daches zu vermeiden, ist ein Ringbalken mit zusätzlichen inneren Ringen auf dem obersten Geschosswänden bewehrt worden. Aus den daraus herausragenden Gewindestangen ist die Holzbalkendecke befestigt worden. Alternativ wäre auch eine Betondecke mit Trämpelstützen möglich gewesen. Diese Deckenvariante mit den kleinen (aus der Decke herausragenden) Stützen ist in der Herstellung/Umsetzung jedoch deutlich teurer, weshalb man sich dagegen entschieden hat.
Um die Last des Daches besser abzufangen, wurde ein Pfettenkranz vorgeschlagen und in der Bauphase auch plangetreu umgesetzt. Die Last wird dabei durch den Kranz von einem einzelnen Punkt auf vier Stützen verteilt. Darüber hinaus werden die Stützweiten der vier Gratsparren (Diagonalen, die die Dachflächen voneinander trennen) zur Entlastung verringert.
Zusatzleistung
Der nachträgliche Wunsch zur Überprüfung des Pfettenkranzes zwecks Einsatz eines Dachflächenfensters wurde zeitnah erfüllt, so dass die Grundlage für den Zimmermann und der Erstellung des Dachstuhles schnell gelegt war.