Die Kosten für den Statiker sind für viele Bauherren ein wichtiger Bestandteil der Kostenplanung beim Hausbau. Die Preise hängen dabei natürlich in erster Linie von den Gegebenheiten des geplanten Bauvorhabens ab. Jedoch ist auch ein »preisliches Süd-Nord-Gefälle« in den letzten Jahren zu beobachten. Viele Bauherren fragen sich also zurecht: Was kostet ein Statiker für mein Projekt nun konkret?
Tragwerksplaner – wie Statiker gemeinhin auch genannt werden – sorgen dafür, dass ein Gebäude statisch sicher steht. Neben dieser Tragwerksplanung sind Sie auch für die Erstellung der Bewehrungspläne und der bauphysikalischen Nachweise (Wärme‑, Schall- und Brandschutz) zuständig. Die Kosten für den Statiker gestalten sich dabei oft als schwer kalkulierbar. Das liegt an der für Laien recht komplizierten HOAI, der Honorarverordnung für Architekten und Statiker. Nur wer die Leistungsphasen und die Honorarzonen in dieser Verordnung versteht, kann sich seine Statiker-Kosten selbst ausrechnen. Der unten folgende Text soll dabei eine Hilfestellung geben.
Kosten für einen Statiker kalkulieren – Honorarzonen
Die Preise für Statiker sind gesetzlich geregelt. Die sogenannte Honorarordnung für Architekten und Statiker (kurz: HOAI) legt die Rahmenbedingungen fest, wenn ein Tragwerksplaner beim Hausbau zum Einsatz kommen soll. Allerdings ist diese Honorarordnung nicht für jeden eindeutig verständlich. Zudem existiert eine »Novelle der HOAI«. Anhand dieser können Statiker Honorare frei vereinbaren. Bestimmte Sätze dürfen jedoch nicht über- oder unterschritten werden.
Neben der HOAI, die als Grundlage bei der Kostenermittlung für Statiker dient, lassen die Honorarzonen einen Rückschluss auf den Preis zu. Die HOAI Tragwerksplanung sieht 5 Honorarzonen vor. Jede Zone richtet sich nach den Anforderungen beim Hausbau. Je komplexer ein Gebäude ist, desto höher fällt die Honorarzone aus. Generell gilt, dass geringe Anforderungen an die Statik die Honorarzone 1 kennzeichnen. In Honorarzone 5 hingegen kommen sehr hohe Anforderungen an den Statiker zum Tragen. Normalerweise sind durchschnittliche Anforderungen in der Honorarzone 3 zu finden. Was bedeutet das für Laien?
Die statischen Ansprüche an ein Haus erhöhen sich, sobald ein Balkon oder besondere Nischen geplant sind. Die Höhe des Hauses und die Frage, ob ein Keller gebaut wird oder nicht, sind für die Honorarzone maßgeblich.
Statiker Preise – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen!
Um herauszufinden, wie hoch das Honorar vom Statiker ausfällt, sind die anrechenbaren Kosten hinzuzuziehen. Die anrechenbaren Kosten bieten eine ungefähre Einschätzung der Kosten für Architekten und Statiker. Was zählt zu den anrechenbaren Kosten?
Die Kosten für Konstruktionen am Bau gelten ebenso wie die Kosten der technischen Anlagen als anrechenbare Kosten. 55 % stammen aus den Baukonstruktionskosten, 10 % aus den Ausgaben für die Technikanlagen innerhalb des Gebäudes. Die Gesamtkosten dieser beiden Bereiche und die oben beschriebene Honorarzone definieren in einer Honorartabelle die Preise für den Statiker.
Aber was zählt zu den Ausgaben für Baukonstruktion und technische Anlagen? Unter den Bereich der Baukonstruktion fallen vor allem die folgenden Teilbereiche beim Hausbau:
- Wände (Innen und Außen)
- Dächer und Decken
- Gründung
- Baugrube
- baukonstruktive Einbauten
- anderweitige Methoden der Baukonstruktion
Bei den technischen Anlagen zählen vor allem die folgenden Einbauten zum Kostenfaktor:
- Anlagen für Abwasser, Gas und Wasser
- Anlagen zur Wärmeversorgung
- Anlagen für Starkstrom
- Förderanlagen
- Fernmelde- und IT-Anlagen
- Gebäudeautomation
- Anlagen für spezifischen Gebrauch
- anderweitige Methoden zum Einbau von technischen Anlagen
Die Preise für Statiker lassen sich anhand dieser Kosten zwar eingrenzen, aber der individuelle Spielraum beim Honorar lässt keine konkreten Berechnungen zu. Jeder Statiker und Architekt verfügt gemäß der HOAI über ein Mindesthonorar und Maximalhonorar.
Honorar für Statiker verhandeln – 9 Leistungsphasen
Neben der Honorartabelle sind die Leistungsphasen eines Statikers für die Kosten relevant. Wenn der Statiker an allen Phasen beteiligt ist, kann er den vollen Satz, also 100 %, abrechnen. Wenn nicht, dann kann er nur anteilig abrechnen. Je nachdem an wie vielen Phasen er beteiligt ist.
Die Leistungen sind in insgesamt 9 Leistungsstufen eingeteilt:
- Grundlagen ermitteln
- Vorplanen
- Entwurf planen
- Genehmigungsplanung
- Ausführungsplanung
- Vergabe vorbereiten
- Bei der Vergabe mitwirken
- Objekt überwachen
- Objekt betreuen
Jede einzelne dieser Leistungsphasen bringt verschiedene Kosten für die Bauleitung mit sich. Eine präzise Kalkulation des Honorars der Statiker lässt sich aufgrund der vielen verschiedenen Faktoren kaum im Voraus durchführen.
Fazit: Keine pauschale Aussage über Statiker Preise möglich
Beim Hausbau kommen allerhand Kostenpunkte zusammen. Ein Statiker gehört unter bestimmten Bedingungen ebenfalls dazu. Dabei wissen viele Bauleiter nicht, wie teuer ein Statiker oder Architekt ist. Pauschal lässt sich dieses Statiker Honorar nicht festlegen. Genauso lässt sich der Statiker Stundensatz nicht allgemein voraussagen. Das Honorar wird auf Grundlage der HOAI ermittelt und umfasst sowohl die konkreten Leistungsphasen sowie die Honorarzone. Im Allgemeinen kann ein Statiker leicht mehrere Tausend Euro beanspruchen, da es sich um eine verantwortungsvolle Aufgabe handelt.