Knieaufstockung brauche ich einen Statiker

Knieaufstockung – brauche ich eine Statiker:in?

Eine Dachauf­s­tock­ung bedeutet für viele Men­schen mehr Wohn­raum unter dem Dach. Häu­fig wer­den darunter der Aus­bau und die Auf­s­tock­ung von Dachbö­den ver­standen. Dabei bietet eine solide Knieauf­s­tock­ung eben­falls ein Zugewinn an Wohn­raum. Was ist unter ein­er Knieauf­s­tock­ung aber zu ver­ste­hen und wann kom­men Trag­w­erk­s­plan­er ins Spiel? Sind Sta­tik­er in diesem Fall über­haupt notwendig? Die fol­gen­den Abschnitte informieren.

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Dach ausbauen: Was ist eine Knieaufstockung?

Dachschrä­gen stellen für manche Bewohn­er und Eigen­tümer ein unlieb­samer Bestandteil des Haus­es dar. In vie­len Fällen ist nur eine gebück­te Kör­per­hal­tung unter­halb der Schrä­gen möglich und es lassen sich nur wenige Möbel platzieren. Um diese Sit­u­a­tion zu verbessern und mehr nutzbaren Wohn­raum zu erhal­ten, kommt eine Knieauf­s­tock­ung infrage. Was heißt das?

Hau­seigen­tümer kön­nen das Dach aus­bauen, um den Wohn­raum zu ver­größern. Dabei lässt sich der Knie­stock erhöhen. Dieser beze­ich­net jene ger­ade Wand, auf der die Dachschräge liegt. Auf­grund dieses Über­gangs, der an ein Kniege­lenk erin­nert, nen­nt sich diese Art des Aus­baus Knieauf­s­tock­ung.

Bei ein­er Knieauf­s­tock­ung wer­den jene Mauern, die sich unter­halb der Dachschrä­gen befind­en, erhöht. Das Dach lässt sich auf diese Weise – vere­in­facht aus­ge­drückt – “abnehmen” und nach der Erhöhung des Knie­stocks ein­fach wieder auf­set­zen. Aber geht das so leicht? Wann ist ein Trag­w­erk­s­plan­er empfehlenswert?

Kniestock erhöhen: Wann ist ein Statiker erforderlich?

Eine Knieauf­s­tock­ung ist nicht immer ein­fach zu erledi­gen. Beson­ders der Kosten­fak­tor ist in diesem speziellen Fall des Dachaus­baus beacht­enswert. Denn eine Erhöhung des Knie­stocks ist aufwendig. Zunächst ist das Dach abzu­tra­gen. Das ist entwed­er “Stück für Stück” mach­bar oder mit­tels Hydraulikan­lage zu bew­erk­stel­li­gen. In jedem Fall bes­tim­men die einzeln durchge­führten Maß­nah­men darüber, wie kost­spielig die Knieauf­s­tock­ung let­zten Endes ist. Bauher­ren soll­ten mit mehreren tausend € rech­nen. Zusät­zlich stellt sich die Frage nach der Sta­tik. Wann brauchen Hau­seigen­tümer oder Bauher­ren dem­nach einen Trag­w­erk­s­plan­er für die Knie­stock­er­höhung?

Der Dachaus­bau erfordert einen Ein­blick in die sta­tis­chen Gegeben­heit­en des Gebäudes. Sind die Mauern und das Fun­da­ment für eine Knieauf­s­tock­ung geeignet? Trägt das Haus hin­ter­her die verän­derten Wände? All diese Fak­toren sind vor Baube­ginn zu prüfen. Ein Sta­tik­er ist dafür der richtige Ansprech­part­ner. Die neue Knie­stock­er­höhung lässt sich mit einem pro­fes­sionellen Trag­w­erk­s­plan­er sta­tisch absich­ern. Durch die sta­tis­chen Berech­nun­gen ist also gewährleis­tet, dass das Haus nach dem Aus­bau des Daches weit­er­hin stand­fest und tragfähig ist.

Ablauf einer Knieaufstockung: statische Überlegungen

Das Trag­w­erk ist für den Dachaus­bau ein wichtiger Aspekt, der nicht zu ver­nach­läs­si­gen ist. Denn bei einem Baufehler kommt es im schlimm­sten Fall zu ein­er insta­bilen Tragfähigkeit. Darunter lei­det im End­ef­fekt nicht nur eine Wand, son­dern das kom­plette Gebäude. Um ein solch­es Ergeb­nis zu ver­hin­dern, ist die Sta­tik im Voraus zu prüfen. Daneben sind weit­ere Maß­nah­men erforder­lich, bis die Knieauf­s­tock­ung abgeschlossen ist.

Grund­sät­zlich erfordert eine Erhöhung des Knie­stocks eine Bau­genehmi­gung. Wer sich die Dachschrä­gen erhöhen will, verän­dert das Gebäude immens. Aus diesem Grund ist eine Genehmi­gung nötig. Der Verzicht auf eine Bau­genehmi­gung kann böse enden: Bußgelder oder sog­ar ein kom­plet­ter Rück­bau kön­nen erforder­lich sein. In jedem Fall lohnt sich also das Ein­holen der entsprechen­den Erlaub­nisse. Was ist außer­dem nötig, um den Knie­stock zu erhöhen?

Vorgehen bei der Kniestockerhöhung: Profis beauftragen!

Es ist rat­sam, pro­fes­sionelle Fach­leuten die Arbeit durch­führen zu lassen. Denn es gilt bei dem Dachaus­bau nicht nur, bauliche Fehler zu ver­hin­dern. Schim­mel und Feuchte stellen bei ein­er falschen Vorge­hensweise weit­ere Risiken dar. Experten auf ihrem Gebi­et wis­sen darüber Bescheid und stim­men die Mate­ri­alien beim Bauen entsprechend aufeinan­der ab. Bis der Knie­stock erhöht ist und das Dach wieder an Ort und Stelle sitzt, sind dem­nach mehrere Einzelschritte erforder­lich:

Zuerst ist das beste­hende Dach abzudeck­en. Dabei übern­immt eine Hydraulikan­lage das Anheben des Dachstuhls. Andern­falls muss dieser ent­fer­nt wer­den. Anschließend kommt die Erhöhung des Knie­stocks sowie dessen jew­eilige Däm­mung. Danach kann der (bei Bedarf erneuerte) Dachstuhl aufge­set­zt wer­den.

Das gesamte Dach muss nun wieder abgedichtet und gedämmt wer­den. Dachdeck­er kön­nen eben­so nötig sein. Damit der Aus­bau von außen nicht allzu auf­fäl­lig ist, müssen die Außen­wände ver­putzt und entsprechend gestrichen wer­den. Danach lassen sich gegebe­nen­falls die elek­trischen Leitun­gen sowie die Rohre für die Heizung ver­legen. Zulet­zt erfol­gt der finale Innenaus­bau.

Die Einzelschritte der Knieauf­s­tock­ung auf einem Blick:

  1. Dachab­deck­ung
  2. Knie­stock­er­höhung
  3. Knie­stock­däm­mung
  4. Dachstuhl auf­set­zen
  5. Dachab­dich­tung und Däm­mung
  6. Außen­wände ver­putzen
  7. Außen­wände anstre­ichen bzw. optisch der restlichen Fas­sade angle­ichen
  8. Elek­trik ver­legen
  9. Innenaus­bau

Fazit – Knieaufstockung kompetent durchführen

Das Erhöhen eines Knie­stocks im Haus ist nicht immer ein­fach oder kostengün­stig. In jedem Fall bee­in­flusst eine solche Knieauf­s­tock­ung die Sta­tik. Damit das Haus auch nach den Aus­bau­maß­nah­men sich­er ste­ht, lohnt sich ein Sta­tik­er. Dieser übern­immt die nöti­gen sta­tis­chen Berech­nun­gen.

Auf diese Weise lässt sich bere­its im Vor­feld klären, ob und in welchem Aus­maß ein solch­er Dachaus­bau real­isier­bar ist. Ins­ge­samt erfordert eine Knieauf­s­tock­ung weitre­ichende bauliche Maß­nah­men. Diese brauchen im Vor­feld eine Genehmi­gung der jew­eili­gen Baube­hörde. Nicht zulet­zt erhöhen die sta­tis­chen Berech­nun­gen von pro­fes­sionellen Trag­w­erk­s­plan­ern wesentlich die Sicher­heit des Gebäudes nach ein­er Knie­stock­er­höhung.

  • Verfasst am 3. Juni 2020. Die obigen Informationen können veraltet/fehlerhaft sein und stellen keine Beratung dar. Fragen Sie uns für verbindliche Auskünfte hier an:

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    Unser Sanierungs­fahrplan wurde von ein­er sehr fre­undlichen, kom­pe­ten­ten und auch mit­denk­enden Mitar­bei­t­erin erstellt. Es blieben keine Fra­gen offen. Wir möcht­en uns für die Beratung und Erläuterun­gen her­zlich bedanken und kom­men bei weit­er­er Gele­gen­heit gerne wieder auf euch zu.

    Peter Haslinger

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    Nach­dem ich von den ansäs­si­gen Staik­ern im Raum München nur Absagen bekam (alle­samt auf­grund Zeit­man­gel) suchte ich im Inter­net nach Alter­na­tiv­en und stieß auf ESTATIKA.Mir war etwas unwohl unser Pro­jekt “aus der Ferne” prüfen zu lassen, aber das hat sich als prob­lem­los her­aus­gestellt. Nach dem Hochladen der Dat­en und einiger Tele­fonate zu den Details des Umbaus bekam ich die nach ca. 1 Woche die fer­tige Sta­tik zuge­sandt. Erfreulicher­weise stellte sich her­aus, daß ich den Dachaus­bau sog­ar noch etwas ver­schlanken kann ohne die Sicher­heit zu gefährden. Damit hat­te ich nicht gerech­net, ich kann nun sog­ar auf einen ver­meintlich nöti­gen (und recht promi­nen­ten) Träger verzichten!Zusammengefasst kann ich mich nur den Vorred­nern anschliessen. Mir wur­den alle Fra­gen genau beant­wortet und ich habe eine belast­bare Sta­tik vor­liegen. Der Preis stand von Beginn an fest, hier wußte ich was auf uns zukom­met. Somit ist alles gut, wir kön­nen umbauen!

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    Die ESTATIKA GmbH ist ein bundesweit tätiges Ingenieurbüro für Objektplanung, Tragwerksplanung, Bauphysik und Energieberatung.

    Diplom-Ingenieur (FH)<br>R. Sithamparanathan

    Dipl.-Ing. (FH)
    R. Sithamparanathan

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    Doktor-Ingenieur<br>Christoph Ebbing

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    Christoph Ebbing

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